Im Rahmen der experimentellen Archäologie beschäftigen sich Rafarta, Cathal und Kare mit dem Stäbchenweben.
Stäbchenweben eignet sich hervorragend für die Fertigung von kleinen Teppichen und
Sitzauflagen.
Hierbei werden auf dem Webstuhl eine Reihe von Holzstäbchen gesteckt. Diese sind - ähnlich einer Nadel - am unteren Ende mit einem Loch versehen. Die Kettfäden werden in die Löcher der Holzstäbchen eingezogen. Sie sollten mindestens die doppelte Länge des Werkstückes haben plus eine Zugabe für das Abknoten. Der Anfangsfaden des Flechtmaterials wird mit einem Schlingknoten lose am ersten, linken Holzstift befestigt und dann nach rechts abwechselnd vor und hinter jeden Holzstift eingeflochten. Am Ende der ersten Reihe wiederholt sich der Vorgang in entgegengesetzter Richtung. Sind die Holzstifte etwa bis zu 2/3 Höhe bedeckt, wird das Geflecht über die Kettfäden geschoben, wobei der zweite bis vorletzte Holzstift aus der Leiste herausgezogen wird, bis das untere Ende der Holzstifte frei ist. Die Holzstifte werden nun hinter dem fertigen Geflecht wieder in die Löcher der Grundleiste gesteckt. Zur Fixierung zieht man die Eckholzstifte zum Schluß. Das fertige Geflecht wird nun stramm an die Holzstifte herangeschoben und man kann mit dem Webvorgang fortfahren.
Beim Weben von Mustern ist darauf zu achten, daß an der Übergangsstelle die verschiedenen Fäden miteinander verschlungen werden. Nach die gewünschte Länge des Teppichs erreicht ist, werden die Kettfäden an den Holznadeln abgeschnitten und die Kettfäden verknüpft.
Die Beleglage für die Verwendung dieser Webtechnik im Frühmittelalter ist sehr dünn. Bei der
Recherche stehen wir in engen Kontakt zum Wikingermuseum Haithabu.
Wir distanzieren uns ausdrücklich von dem mittlerweileim Internet gebrauchten Begriff "Viking
Weaving" im Zusammenhang mit dem Stäbchenweben.
Galerie Stäbchenweben:
Hier ein kleines Video, das schön zeigt, wie die Stabweberei funktioniert: