Eine Lucet oder Webgabel ist ein Werkzeug, das zur Kordel- oder Schnurherstellung verwendet wurde und in ihren Ursprüngen in die Wikingerzeit zurückgeht, wo man es "Tviningsben" nannte. Die damit hergestellten Kordeln wurden als zierender Gewandaufsatz (vgl. Skjoldehamn-Fund) oder als Tragebänder für Gürtelgehänge verwendet.

Ein mit der Lucet gewebtes Band weist einen quadratischen Querschnitt auf, ist sehr tragfähig und leicht elastisch. Dieses Band besteht aus ineinander verflochtenen Schlaufen bzw. Halbschlägen und dreht sich deshalb nicht auf, wenn es abgeschnitten wird. Im Gegensatz zur Fingerloop-Technik, bei der die Fäden eine gewisse, vorher bestimmte Länge haben, ist beim Gabelweben die Herstellung eines sehr langen "Endlosbandes" möglich.

Archäologische Funde und Buchmalereien zeigen ein Verschwinden der Lucet im zwölften Jahrhundert. Interessanterweise wurde diese Technik im 17. Jahrhundert wieder entdeckt, um im 19. Jahrhundert dann wieder von der Bildfläche zu verschwinden.

Mit der Webgabel beschäftigen sich Rafarta und Cathal.